Reiseonkel
Paris

Im Sommer 1971 legte ich nach einem Urlaub im Nordwesten Spaniens (s. Karte) einen Zwischenstopp in Paris ein, um zumindest das geschichtsträchtige Schloss von Versailles und den Eiffelturm zu besichtigen.

Der Eiffelturm wurde Ende März 1889 nach nur zwei Jahren Bauzeit zur Eröffnung der Weltausstellung und Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution eingeweiht. Eigentlich sollte er nur zwanzig Jahre für die französische Ingenieurskunst werben und danach wieder abgerissen werden. Heute ist er ein Wahrzeichen von Paris und als eine der größten Touristenattraktionen aus der Stadt überhaupt nicht mehr wegzudenken.

35 Jahre nach meinem ersten Paris-Besuch war ich mit meiner Frau auf Entdeckertour
in der Stadt an der Seine, diesmal für mehrere Tage. Unser besonderes Interesse galt

  Paris-Fotos   2006  2007  2009  2010  2011 (April & Juli) 2013

dabei neben Montmartre und dem Quartier Latin einer Insel in der Seine, der Île de la Cité. Hier hat die Stadt ihren Ursprung. Die Insel ist durch neun Brücken mit dem nörd-lichen und südlichen Ufer der Seine sowie der Nachbarinsel Île Saint-Louis verbunden. Zu ihnen gehört auch die Pont Neuf, die älteste Brücke der Stadt.

Bis zum 14. Jahrhundert residierten die französischen Könige auf der Insel im Palais de la Cité. Nach der Verlegung des Königssitzes in den Louvre und nach Vincennes wurden im Palais de la Cité die Conciergerie und die Justiz, die im (neueren) Palais de Justice innerhalb des Komplexes heute noch arbeitet, untergebracht.
Während der Französischen Revolution war die Conciergerie Sitz des Revolutionstribu-nals und Gefängnis für die "Feinde der Revolution" (unter ihnen Marie-Antoinette, die Gemahlin Ludwig XVI., sowie die Anführer der Revolution, Danton und Robespierre), bevor sie mit der Guillotine auf dem Place de la Concorde hingerichtet wurden.

Nur wenige Schritte vom Palais de la Cité entfernt befindet sich die Cathédrale Notre-Dame de Paris, eine der ältesten gotischen Kirchen Frankreichs. Hier krönte sich Napo-leon Bonaparte 1804 zum Kaiser von Frankreich.
Knapp drei Jahrzehnte später machte sie der französische Schriftsteller Victor Hugo in seinem Roman „Der Glöckner von Notre-Dame" zum zentralen Ort der Romanhand-
lung.

Jedes Jahr besuchen Millionen von Menschen die französische Hauptstadt. Paris gilt als die Stadt der Liebe, als die romantischste Stadt der Welt. Vor allem aber ist sie auch die Stadt der Kunst, der Haute Cuisine und der Mode. Allein die vielen Boutiquen auf der Avenue des Champs-Élysées und der Rue du Faubourg Saint-Honoré sowie die Galeries Lafayette zeugen von der Schaffenskraft der Modehäuser und Designer.

Wer der hektischen Betriebsamkeit der Stadt für einige Zeit entfliehen möchte, sollte unbedingt den Jardin du Luxembourg oder den wunderschönen, 44 ha großen Cimetière du Père Lachaise besuchen. Er ist nach dem Jesuitenpater und Beichtvater des Sonnen-königs Ludwig XIV., François d'Aix de La Chaise, benannt. Auf diesem meistbesuchten Friedhof der Welt haben zahlreiche berühmte Menschen die letzte Ruhe gefunden: Edith Piaf, Oscar Wilde, Maria Callas, Frédéric Chopin, Jim Morrison (Sänger von The Doors), Gilbert Bécaud, Georges Moustaki, Honoré de Balzac, Édouard Daladier, Molière, Jean de La Fontaine, Simone Signoret und viele andere mehr. Ihre Verehrer kommen regelmäßig, um Blumen oder kleine Andenken auf die Gräber zu legen, andere, um innezuhalten oder einfach nur spazieren zu gehen. Ein am Eingang erhältlicher Plan bietet dabei Orientierungshilfe.

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